LITURGIE

Was ist Liturgie?

Sie ist die Ordnung eines Gottesdiensts und hilft Besuchern, auf Gott zu hören. Dazu muss sie allerdings verstanden und verinnerlicht werden.

Diese Erfahrungen machen viele, die zum ersten Mal den Gottesdienst einer fremden Kirchengemeinde besuchen: Mit den Liedern aus dem Gesangbuch kommen sie gut zurecht. Doch irgendwann können sie dem Ablauf des Gottesdiensts nicht mehr folgen, weil sie ein Gebet oder ein Bekenntnis in der dort gesprochenen oder gesungenen Form nicht kennen. Sie fühlen sich auf einmal isoliert. Wie hilfreich wäre es in solchen Fällen, ein Blatt zur Hand zu haben, das die „Liturgie“ erklärt. Gemeint ist damit die Ordnung des Gottesdiensts in der jeweiligen Gemeinde.

Sie würde auch Konfirmandinnen und Konfirmanden den Zugang zum Geschehen erleichtern, die einen Gottesdienst oft ohne Vorkenntnisse besuchen. Ohne einen Ablaufplan besteht die Gefahr, dass sie „Liturgie“ nur wahrnehmen als Aneinanderreihung von unbekannten, unverständlichen Worten und Gesängen. Und dass sie irgendwann abschalten und den „Insidern“ das Feld überlassen, nach dem Motto: „Was geht‘s mich denn an.“

Liturgie – nur etwas für Insider? In der Praxis ist das leider weithin so. Vor allem, da das Pendel seit den Zeiten einer preußischen Einheitsliturgie inzwischen weit in die Gegenrichtung ausgeschlagen ist und fast jede Kirchengemeinde ihre eigene Gottesdienstordnung hat. Selbst wenn die Kerngemeinde die Liturgie auswendig kann, verstehen Konfirmanden, Gäste und Neuhinzugezogene oft nicht, was da gerade gesprochen und gesungen wird. Etwas einfacher ist es in streng reformierten Gemeinden, wo man ohne liturgische Gesänge auskommt. Aber auch dort folgt der Gottesdienst einer bestimmten Ordnung.

Das griechische Wort „Leiturgía“ heißt auf deutsch „Dienst“. Ein guter Diener – oder modern: Dienstleister –  muss alle Handgriffe beherrschen, wenn er seine Aufgabe erfüllen will. Im Gottesdienst dienen wir Gott mit der Hingabe unserer Herzen und dem, was wir sprechen und singen. Das ist die Vorbereitung darauf, dass wir auf Gott hören und uns von ihm Weisung, Andacht, Ruhe, Kraft oder Ermunterung schenken lassen. Unsere Liturgie sollte uns also ganz wichtig sein. Keine Mühe dürfte uns zu groß erscheinen, um sie zu beherrschen. Ganz wie ein guter Diener seine Handgriffe im Schlaf beherrscht. Wenn ein Presbyterium eine neue, in seinen Augen vielleicht zeitgemäßere Liturgie einführen will, sollte es darauf ebenso viel Sorgfalt verwenden wie einst der preußische König, der lange darüber nachdachte und führende Komponisten seiner Zeit um neue Vertonungen alter Lieder und Gebete bat.

Und dann sollte die neue Liturgie der Gemeinde bekannt gemacht werden, damit auch wirklich alle Gottesdienstbesucher aus dem Herzen heraus mitsingen und mitsprechen und sich so auf den Empfang von Gottes guten Gaben vorbereiten können. (gm/ekir.info)

Text: Christian Hartung
Quelle: www.gemeindemenschen.de

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Dienstag, 19. Mar 2024
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